Verliebte Spatzen

Gedichte

Verliebte Spatzen

Verliebte Spatzen

Verfasser: André Stickel

Es streben so wie alle Jahre,
gleich zum Beginn der Jahreszeiten,
die frisch verliebten Spatzenpaare,
den Weg gemeinsam zu bestreiten.

Schon zieht der Frühling ins Gefilde,
und schwärmend fliegen bunte Reigen,
sie, mit Fröhlichkeit im Schilde,
um ihren Liebsten nun zu zeigen,

dass jetzt nach eisig, kalten Tagen,
und durch des Frühlings hellen Schimmer,
der Winter in die Flucht geschlagen,
für dieses Jahr, doch nicht für immer.

Der Sommer schlägt bald aller Orten,
mit freundlich, hellem Sonnenschein,
dann durch die offnen Himmelspforten,
und lädt die warmen Strahlen ein,

dem frisch verliebten Bund im Nest,
das Knäuel im flauschig Federkleid,
im Höhepunkt zum Sommerfest,
zu wärmen und dies jederzeit.

So zwitschert bald an Wipfels Höh’n,
aus voller Kehl des Bundes Frucht,
Und dieses klingt für jeden schön,
der Tag für Tag gern danach sucht.

Dann folgten herbstlich Stürme gar,
mit Blätterfall an tristen Tagen,
und geben jedem Spatzenpaar,
wie jedes Jahr, die Zeit zu wagen,

sich beieinander dicht gerückt,
in faden, laublos, lichten Hecken,
und von des Herbstes Last bedrückt,
sich vor der Kälte zu verstecken.

Dann sitzen sie aus kühlem Grund,
auf weißen, winterlichen Zweigen,
dick aufgeplustert, flauschig rund,
um sich dem Wintertag zu zeigen.

Das Spatzenpaar, das traulich ruht,
in dichtem Schneegestöber nun,
es zeigt der Welt den größten Mut,
es seinem Bündnis gleichzutun!