Die Sonne und der Mond

Geschichten

Die Sonne und der Mond

Die Sonne und der Mond

Verfasser: André Stickel

Es war einmal eine Zeit, in der die Sonne und der Mond miteinander sprechen konnten. Sie waren seit Anbeginn der Zeit gute Freunde, denn sie teilten sich den Himmel und wachten über die Erde.

Doch sie konnten sich nur selten sehen, da sie zu unterschiedlichen Zeiten am Himmel standen. Deshalb trafen sie sich jeden Abend kurz bevor die Sonne unterging und der Mond aufging, um sich Gute Nacht zu wünschen.

Eines Abends, als die Sonne schon fast am Horizont verschwunden war und der Mond langsam hervorkam, trafen sie sich wie gewohnt am Himmel. Die Sonne war müde nach einem langen Tag, aber sie freute sich darauf, den Mond zu sehen.

“Gute Nacht, lieber Mond”, sagte die Sonne mit einem warmen Lächeln. “Ich hoffe, du hast eine ruhige Nacht und wachst gut über die Erde.”

“Danke, liebe Sonne”, erwiderte der Mond. “Ich werde mein Bestes tun, um die Menschen und Tiere in der Nacht zu beschützen. Schlaf gut und erhole dich, damit du morgen wieder hell und stark scheinen kannst.”

Nachdem sie sich gegenseitig Gute Nacht gewünscht hatten, machte sich die Sonne auf den Weg, um unterzugehen und dem Mond Platz zu machen. Doch bevor sie ganz verschwand, hatte der Mond noch eine kleine Überraschung für sie.

Er rief eine Sternschnuppe herbei und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Sternschnuppe nickte und machte sich auf den Weg, um den letzten Gruß des Mondes an die Sonne zu überbringen.

Die Sonne sah die Sternschnuppe auf sich zukommen und wusste sofort, dass dies ein Geschenk des Mondes war. Sie lächelte glücklich, als die Sternschnuppe an ihr vorbeizog und eine funkelnde Spur aus Licht hinterließ.

“Danke, lieber Mond”, flüsterte die Sonne, bevor sie endgültig unterging. Sie fühlte sich durch diesen letzten Gruß des Mondes sehr geliebt und geborgen.

Und so verabschiedeten sich die Sonne und der Mond jeden Abend voneinander, immer in der Gewissheit, dass sie trotz der Entfernung und der Dunkelheit der Nacht eng miteinander verbunden waren.

Ihre Freundschaft leuchtete wie die Sterne am Himmel und erinnerte alle daran, dass selbst in der Dunkelheit immer ein Licht zu finden ist.