Der Windriese

Gedichte-Kinderlieder

Der Windriese

Verfasser: André Stickel

Möchtest Du mein liebes Kind,
denn was erfahren über Wind?
Der heut um Deine Ohren saust,
und Dir dabei Dein Haar zerzaust?

Nun hatte einmal Tag und Nacht,
auf dieser Welt in jedem Land,
ein Riese Schabernack vollbracht.
So wurd’ er kurzerhand verbannt.

Verbannt in hartes Felsgestein,
eines Gebirges kalter, tiefer Kluft.
Es sollt’ nun langen Schlafes sein,
der Riese dort in dunkler Gruft.

So schläft, weil keiner ihn geweckt,
der böse Riese heut’ noch dort.
Ganz tief im Felsgestein versteckt,
an einem längst vergess’nen Ort.

Durch seinen Atem neigen sich,
seither die Bäume; jeder Strauch.
Und auf den Meeren sicherlich,
entstehen so die Wellen auch.

Und wenn er denn in seinenTräumen,
schnarcht oder aber kräftig hustet.
Dann werden Ozeane schäumen,
weil ein Orkan die Welt umpustet.

Siehst Du nun mein liebes Kind,
und so entsteht er, dieser Wind!
Solange Du ihn spürst wie eben,
ist dieser Riese noch am Leben.