Es gibt Dinge, die passieren genau dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Wir alle kennen doch diesen Moment, wenn die Zeit einmal stehen bleibt, und wenn es auch nur im Wecker ist.
Hier ein klassischer Fall.
Die Batterie eines dieser Weckapparate gibt über Nacht ihren Geist auf. Natürlich kündigt sie das vorher nicht höflich an, etwa durch ein dezentes Piepen oder eine kleine Notiz: „Lieber Schläfer, ich bin gerade am Ende. Tausche mich besser aus, sonst wird das morgen früh nichts.“
Nein, sie stirbt still und heimlich im Dunkeln, während man noch ahnungslos schlummert.
Und so beginnt der Morgen nicht mit dem gewohnten „BEEP BEEP BEEP“, sondern mit einer viel zu sanften Helligkeit, die sich ins Zimmer schleicht. Das erste, was einem verdächtig vorkommt ist, es fühlt sich zu ausgeschlafen an.
Ein Blick auf den Wecker und da steht er. Regungslos. 00:00 Uhr. Aber das ist eine Lüge, eine heimtückische Falle der Technik. Ein panischer Griff zum Handy und dann der Schock.
Viel zu spät!
Was folgt, ist ein atemberaubender Parcours durchs Schlafzimmer. Ein Sprung aus dem Bett, direkt in eine verirrte Socke. Einhändiges Zähneputzen, während die andere Hand hektisch in der Schublade nach irgendetwas Klamottentauglichem wühlt. Und wo ist eigentlich das andere Hosenbein hin?
Egal, das wird auf dem Weg zur Tür irgendwie gelöst.
Natürlich bleibt keine Zeit für Frühstück. Der Kaffee? Der muss warten. Das Hirn fährt im Notstrombetrieb, während man sich durch den Morgen kämpft. Einfach Jacke überwerfen und die Tasche schnappen.
Moment, was sollte heute noch mal Wichtiges mit? Alles liegt daheim, während man selbst schon im Eilschritt Richtung Alltag stürzt.
Es gibt solche Tage, die starten nicht mit einem sanften Weckruf, sondern mit einem Tritt ins Hinterteil. Und der eigentliche Wecker des Lebens ist nicht die Technik, sondern das Chaos, das sie hinterlässt, wenn sie mal versagt.
Nächstes Mal wird die Batterie dann hoffentlich früher gewechselt.
Ganz bestimmt.